"„Alles kostet Kraft“ (VÖ 19.11.)
Wer schon beim Gedanken ans Nichtstun ins Schwitzen kommt, kennt das heimliche
Fitnessprogramm unserer Leistungsgesellschaft nur zu gut. „Kraft“ nimmt genau das aufs
Korn – und zeigt, wie sogar das vermeintliche Müßiggang-Workout zur Dauerschleife des
Energieraubs wird. In einer Gesellschaft, die Überstunden feiert und Pausen zum Stresstest
macht, wird selbst das „Nichtstun“ zur Hochleistungssportart, bei der man ständig unter
Beobachtung steht – etwa wenn der Chef auf’s Homeoffice-Statusupdate wartet. Egal, ob
du heldenhaft auf dem Sofa rumhängst, stundenlang grübelst oder den Versuch startest,
nichts zu tun – alles kostet Kraft. Und wer glaubt, beim „Nichts denken“ den letzten Nerv
zu schonen, irrt gewaltig.
Mit lakonischen Zeilen und ordentlich Drive fragt „Kraft“: Muss das eigentlich so
anstrengend sein? Warum zerreden wir alles immer wieder? Zwischen Lebensphilosophie,
Alltagsmüdigkeit und einer Prise beißender Selbstironie liefert der Song die perfekte
Hymne für unsere erschöpfte Gesellschaft – zum Mitsingen, Mitnicken und vielleicht auch
zum endlich mal Durchatmen." – Veronika Kante